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Workshops Lungenfunktion und Mechanische Beatmung bei Kindern

Havanna 9.-16.1.2015

Das erlaubte Gewicht des Gepäcks (69kg) und des Handgepäcks (24kg) beinahe bis auf das letzte Gramm ausgenutzt, erreichten wir am 8.1. abends Havanna und konnten die Einreise- und Zollformalitäten problemlos hinter uns bringen.

Am 9.1. versammelten sich die Kinderlungenspezialisten der drei grossen Kinderspitäler Centro Habana, William Soler und Juan Manuel Marquez im «Salon verde» zum Lungenfunktions-Workshop. Nach einem einführenden Vortrag zum Thema der Spirometrie nahmen wir die mitgebrachten Geräte in Betrieb. Die 35 Teilnehmer konnten anschliessend den Umgang mit den Spirometern üben und gemeinsam führten wir Messungen bei drei Patienten mit Lungenerkrankungen durch. Dabei konnten die Teilnehmer live erleben, dass die Spirometrie zwar eine einfache Lungenfunktionstestung darstellt, die qualitativ gute Durchführung bei Kindern jedoch geübt werden muss. Die Instruktion der Kinder benötigt einiges Fingerspitzengefühl und viel motivierende Unterstützung. In der darauf folgenden Woche wurden die Geräte in den erwähnten Kliniken installiert und sogleich die Durchführung an mehreren Patienten geübt. Wie immer blieb auch Zeit, ad hoc Vorträge zu verschiedenen Themen der
Kinderpneumologie zu halten und spezielle Patienten zu besprechen.

Ab Montag 12.1.2015 erwarteten uns im Spital Juan Manuel Marquez jeden Morgen Kollegen von den Kinderintensivstationen von 6 Spitälern Havannas: Juan Manuel Marquez, Centro Habana, William Soler, Cerro, Aballi, Boras-Marfan. In dem 5 Tage dauernden Workshop vertieften wir mit vielen Vorträgen und praktischen Übungen das Wissen über die künstliche Beatmung von Kindern, speziell die nicht-invasive Beatmung. Die je nach Tag 12-25 Teilnehmer diskutierten aktiv und intensiv, sodass der Zeitplan nie eingehalten werden konnte. Immer wieder wurde auch an bestehenden Gewohnheiten und zum Teil veralteten Methoden «gerüttelt». Die neuen Behandlungsansätze wurden in kleineren Gruppen anhand von konkreten Patientenbeispielen auch in den anschliessenden typisch kubanischen Meriendas (Lunch) oder während den regelmässig eingestreuten «cafecitos» diskutiert.

Wir benutzten die Gelegenheit, aktuelle Literatur zur Kinderintensivmedizin und Kinderpneumologie mitzubringen, im Wissen, dass es für unsere Kollegen in Kuba häufig schwierig ist, an diese wichtigen Informationen zu kommen. Die abgegebenen memory sticks enthalten wissenschaftliche Artikel aus dem Gebiet der Intensivmedizin der letzten 5 Jahre.

Bei einem Treffen mit der Präsidentin der kubanischen Kinderärzte-Gesellschaft war auch der Verantwortliche für die Abteilung «Mutter-Kind» des kubanischen Gesundheitsministeriums Professor Fumero anwesend. Mit ihm konnten wir zukünftige Projekte und auch die Planung des nächsten Beatmungs-Workshops besprechen. Dieser soll auf Wunsch des Gesundheitsministeriums in Santiago de Cuba stattfinden.